Montag, 30. Januar 2012

Sommer, Sonne, Strand und Meer











In der letzten Zeit waren wir oft an verschiedenen Stränden der Umgebung. Das ist ein guter Ausgleich zum harten Krankenhausalltag. Es gibt hier Sandstrände, Felsen und manchmal erinnern mich kleine Dünenstiche an die Nordsee. Bisher war das Wasser trotz Höchsttemperaturen viel zu kalt zum baden, aber gestern hab ich es gewagt und mich in die Wellen bei Muizenberg gestürzt – es war toll und der Sonnenbrand ist auch nur halb so schlimm wie befürchtet.
Auf dem Bild steht ihr meinen tollen neuen Sonnenhut – ist der nicht schick? Und die süßen bunten Badehäuschen gibt es am Strand von Muizenberg.
Am Samstag habe ich abends am Strand versucht meine frisch im Planetarium erworbenden Kenntnisse zum südlichen Sternenhimmel anzuwenden. Orion hab ich leicht gefunden, der steht einfach auf dem Kopf. Aber besonders gefreut habe ich mich über Jupiter und Venus, die ich ich einwandfrei zuorden konnte.

Samstag, 21. Januar 2012

ein bisschen Havanna in Kapstadt


Ein besonderes Erlebnis war das Buena Vista Social Cafe am Mittwochabend, das Sabrina und ich mit einer weiteren Studentin besucht haben. Dort gibt es südamerikanische Lifemusik mit Schlagwerk, Gitarre, Trompete und Gesang - vor allem Salsa. Und die Leute haben wahnsinnig gut Salsa getanzt! Ich war völlig begeistert. Die Studentin hat uns dann ein paar Grundschritte gezeigt und los ging’s. Witzig war dann auch, dass der Salsalehrer mit jedem von uns dreien einmal getanzt hat. Da wurde ich wie wild durch die Gegend gewirbelt und elegant halb zum Boden umgekippt. Absolut zu Recht hat der Mann vor dieser Figur wissen wollen:“ Is your back okay?“. Es hat zwei Tage in meinem Rücken gezogen, aber Spaß hat’s gemacht!
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Straußenfarm






Ganz in der Nähe von Cape Point gibt es eine große Straußenfarm. Dort haben wir heute diese imposanten Tiere ganz aus der Nähe erlebt. Wir hatten Glück, denn es ist Brunftzeit und die Männchen haben sich ein schönes schwarzes Flügelkleid, sowie einen schicken orangefarbenen Schnabel und Schienbeine zugelegt (hinten im Bild). Bei den Straußen herrscht übrigens moderne Hausarbeitsteilung. Das Weibchen übernimmt die Tag- und das Männchen die Nachtschicht für die Bebrütung der Eier.
Außerdem haben wir gelernt, dass sich Strauße verlieben (tatsächlich: ein Zusammenführen ist nicht erfolgreich) und dann mit einem festen Partner für immer zusammenbleiben und sich – bis auf ein paar Nebenhennen – ein Leben lang treu bleiben. Das ist auf dieser Farm auch lebensverlängernd, denn wer das Pech hat und keinen Partner findet, der wird geschlachtet. Und dann wird die Hälfte der Federn nach Rio zum Karneval verkauft!
Die ganz kleinen Strauße sind übrigens total süß und strubbelig und brauchen nur 18 Monate um ihr endgültiges Gewicht von ca. 150kg zu erreichen. Nicht schlecht für Vegetarier!

Montag, 16. Januar 2012

Der Tafelberg








Kein Wunder ist der Tafelberg Wahrzeichen Südafrikas. Majestätisch erhebt er sich über der Stadt und wegen seiner einzigartigen Form besitzt er für das Auge eine magnetische Anziehungskraft. Dank Nelson Mandela ist er mittlerweile Naturdenkmal.
Eine Seilbahn macht den Weg nach oben einfach und dort bietet sich einem eine fantastische Aussicht über die gesamte Kapregion.
Und es geht ein starker Wind. Aufgrund der aufsteigenden Lüfte vom Meer schlägt das Wetter hier sehr schnell um. Oft ist der Tafelberg von Wolken bedeckt oder der Wind ist so stark, dass die Seilbahn nicht fahren darf.
Oben ist es ziemlich… naja, flach eben. Überall Felsen und Sträucher. Hier oben gibt es wohl sechshundert Pflanzenarten, die nur auf dem Tafelberg existieren. Ist für den Laien schwer zu erkennen, aber ich habe tolle Pflanzen (vor allem wunderschöne Blumen) gesehen.
Ein unvergesslicher Ausflug!
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Robben Island





Natürlich mussten wir auch unbedingt Robben Island besichtigen. Das ist die ehemalige Gefängnisinsel vor Kapstadt, auf der auch während der Apartheid politische Gefangene gefangen gehalten wurden. Nelson Mandela verbrachte hier ca. 20 Jahre und auch seine Zelle war zu sehen.
Die Tour war sehr bewegend, denn wir wurden von einem ehemaligen politischen Gefangenen durch die Gefängnisanlagen geführt. Er erzählte von dem Leben als Gefangener und von den wichtigen politischen Persönlichkeiten, die hier einsaßen und die vor allem gegen Ende der Apartheid bestimmte Gelegenheiten nutzen, um Treffen zu veranstalten und sich gegenseitig fortzubilden. Es hat mich sehr überrascht, dass es Gefangene gab, die ohne Lesekenntnisse auf die Insel kamen und sie mit Hochschulwissen wieder verließen.
Im Anschluss an die Anlagenführungen wurden wir in einem Bus über die Insel gefahren und haben unter anderem den Steinbruch gesehen, in welchen die Gefangenen arbeiten mussten (leider größtenteils als „Beschäftigungsmaßnahme“ und Strafe). Viele erlitten dort schlimmste Augen- und Lungenschäden.
Es gelang übrigens nur einem der Gefangenen von Robben Island zu fliehen und das war schon vor über 200 Jahren. Die Strömungen vor der Insel und das eiskalte Wasser machten eine Flucht unmöglich und lebensgefährlich. In den 80er Jahren, also zu der Zeit, als auch unsere Tourführer auf Robben Island gefangen war, gab es wohl einen Gefangenen, dem es gelang, an einen Masterschlüssel der Anlage zu gelangen. Er konnte die Anlage erfolgreich verlassen, aber als er ans Ufer kam und das Meer sah, warf er den Schlüssel weg, kehrte um und bat um Wiedereinlass ins Gefängnis.
Die Strömungen haben wir auch beim Übersetzen mit der Fähre ganz schön zu spüren bekommen. Auf der Hinfahrt ist mir unter Deck ziemlich übel geworden. Aber die Rückfahrt war ein tolles Erlebnis. Wir saßen auf dem Sonnendeck, der Wind hat mir um die Ohren gepfiffen und wir hatten eine traumhafte Aussicht auf Kapstadt und den Tafelberg.
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Samstag, 14. Januar 2012

Farben und Klänge Kapstadts

Südafrika ist eine Regenbogennation und sehr international. Gerade in Kapstadt leben viele Menschen, die aus der ganzen Welt zugezogen sind. Dementsprechend sind auch alle Hautfarben in allen nur erdenklichen Schattierungen zu sehen. Grob unterscheidet man zwischen black (schwarz), white (weiß) und alles dazwischen ist coloured (farbig). Das darf man hier auch so offen sagen. Aber gerade das „Zwischendrin“ ist riesig, weil viele asiatische, europäische oder arabische Wurzeln haben. (Am lustigsten finde ich braune Kinder mit krausen, roten Haaren.)
Dementsprechend vielfältig ist auch das Englisch, das hier gesprochen wird. Es gibt so gut wie kein falsch, denn alles ist möglich und alles wird verstanden (wenn auch nicht immer von mir). Wenn ich einen Südafrikaner frage, ob ich auf englisch etwas so oder so sagen kann, dann kommt grundsätzlich die Antwort „either way“ (soll heißen: mach, wie es dir gefällt!). Die meisten weißen Südafrikaner sprechen (eher) british english, was mir entgegenkommt und an was ich mich anzupassen versuche. Das „typische“ südafrikanische Englisch fällt durch rollende Rs und einen sehr hellen, flachen Klang auf. Außerdem gibt es hier auch ein Äquivalent zum britischen Sir oder Madam, nämlich Bru und Sisi. Aber damit sollte man als Ausländer nicht so um sich schmeißen – das ist eher Slang und da wird man schief angeguckt.
Dann gibt es neben Englisch noch zehn weitere offizielle Landessprachen. In Kapstadt sind das vor allem Afrikaans und Xhosa. Afrikaans ist eine dem Holländischen sehr nahe Sprache, die ich oftmals verstehe, weil sich das wie eine witzige Mischung aus Deutsch und Englisch anhört. Manchmal schnappt mein Ohr zum Beispiel Sätze auf wie: „ick kann nid klaachen“ (freie Lautschrift nach Annika) und dann muss ich oftmals innerlich grinsen. Ich hoffe, davon lerne ich noch ein bisschen was. Xhosa ist eine Sprache, in der viele verschiedene Klicklaute vorkommen, die von hell bis dunkel reichen und ich werde immer ausgelacht, wenn ich vergeblich versuche die richtige Klickfärbung hinzukriegen und gleichzeitig die Silbe nicht zu vergessen. Eine echte Herausforderung und wohl sehr schwer zu lernen! Die Medizinstudenten lernen hier einige Grundlagen Xhosa, um Patientengespräche führen zu können, aber von den Ärzten können das fast nur die Muttersprachler.
Ihr könnt euch vorstellen, wie es mir also im Krankenhaus ergeht: Das Pflegepersonal und die Security spricht untereinander meistens irgendwas, das ich nicht verstehe und schaltet dann aber netterweise auf englisch um, wenn sie mit mir „doctor“ sprechen. Die Ärzte sprechen mit den Patienten meistens auf Englisch oder einer der anderen Sprachen, die sie zufällig beherrschen. Es gibt doch ziemlich viele Patienten, die nur sehr wenig oder kein Englisch können; das sind oft Leute aus den Townships oder auch Zuwanderer aus französischsprachigen afrikanischen Ländern (da werde ich dann gerufen, weil ich der Einzige in der Notaufnahme bin, der ein bisschen Französisch kann). Die australischen Austauschstudenten haben es hier auch schwer, denn deren Akzent ist für die Südafrikaner oft unverständlich und vor allem zu schnell. Und ich mittendrin! Meine Hoffnung, hier ein „vernünftiges“ Englisch lernen zu können, ist zumindest was die Stationsarbeit angeht sehr optimistisch gewesen, aber ich genieße das Mischmasch. Und besonders glücklich bin ich, dass ich mittlerweile wohl oft südafrikanisch genug wirke, um auf Afrikaans angesprochen werden. Ein gutes Zeichen!

Sightseeing







Am Wochenende habe ich knallhart beschlossen, meine Erkältung zu ignorieren und mich mit Sabrina zur Museumstour aufzumachen. Wir haben die National Gallery besichtigt, ein Kunstmuseum in dem vor allem afrikanische Kunst zu sehen ist. Eine Sonderausstellung mit osteuropäischer Kunst zum Sozialismus haben wir großzügig links liegen lassen. Besonders die Fotografien, die Bilder und Szenen aus der noch gar nicht so lange zurück liegenden Apartheid zeigen, haben mich sehr bewegt.
Wir waren im „Gardens“, einem schattigen Stadtpark und haben uns ein bisschen zur Geschichte Südafrikas belesen. Abends ging’s dann mit zwei Bekannten zum Sushi essen (was sonst!) und Clubbing auf die Long Street, die Partymeile von Kapstadt. Auf dem Bild seht ihr den Tafelberg, der wie so oft auch an diesem Abend seine Tischdecke aufgelegt hatte und im Abendlicht majestätisch über der Stadt thronte.
Am Sonntag stand dann ein Muss für alle Medizininteressierten an: Das Herztransplantationsmuseum im Groote Schuur Hospital. Im Universitätskrankenhaus Kapstadt wurde nämlich am 03.12.1967 (vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an diese Meldung) die erste Herztransplantation von Mensch zu Mensch durchgeführt. In dem wirklich sehr schönen Museum werden den Besuchern im Rahmen einer Führung die Hintergründe, Vorbereitungen und die Geschehnisse an diesem Tag und natürlich den folgenden nahe gebracht. In den Original-Operationsräumen ist die Operation mit Silikonpuppen und zeitgetreuer Ausstattung nachgestellt. Der erste Herzempfänger hat die Operation übrigens auch gut überstanden, ist aber leider nur wenige Tage später an einer Lungenentzündung, die zu spät behandelt wurde, verstorben. Trotzdem ein großer Schritt für die Medizin und die Menschheit. Der Mut der Beteiligten ist zu bewundern und lässt auch mir Medizinstudentin die Freude an der Medizin und die Begeisterung für dieses spannende und herausfordernde Fach wieder einmal neu erwachen.
Zum Abschluss sind wir dann den Chapman’s Peak Drive gefahren. Das ist wohl eine der schönsten Küstenstraßen der Welt und führt entlang der Bucht von Hout Bay. Von den Aussichtsplattformen, die den Weg säumen, hat man einen wunderbaren Blick über die Bucht und den Sentinel, einen Berg, der so heißt, weil er aussieht wie ein schlafender alter Mann. Am weißen Sandstrand war an diesem Tag Badeverbot. Oben seht ihr, warum…

Freitag, 6. Januar 2012

Auf himmlischer Mission

…war ich wohl heute, als ich in der Wäscherei ein T-Shirt abgegeben habe, das ich in der Wäsche von letzter Woche gefunden habe und das weder Sabrina noch mir gehört. Als die Mitarbeiterin das T-Shirt gesehen hat, ist sie in Lobpreisungen ausgebrochen, hat ihre Kollegin dazugeholt und die hat gleich mit „God is great“ eingestimmt. Dann wurde ich mit Segenswünschen überhäuft und mir wurde versichert, dass bestimmt Gott ausgerechnet mir das T-Shirt zugespielt haben muss, sodass es wieder zurückkommen würde.
Ich war so verdaddert und perplex ob dieser Hallelujas – ich konnte gar nichts sagen… So etwas wäre mir in Deutschland sicher nicht passiert. Muss wohl ein wichtiges T-Shirt gewesen sein.

Donnerstag, 5. Januar 2012

Sportlich

… – zumindest passiv. Nachdem ich im Aufenthaltsraum nicht erkannt habe, dass da im Fernseher Cricket läuft, und ich mit verständnislosen Blicken bestraft wurde („there is more than soccer"), ist mir die Einladung eines australischen Bekannten aus der Lodge früher dem Krankenhaus zu entwischen und mit zum Cricket zu kommen, gerade recht gekommen. Da saßen wir heute Nachmittag also in der Sonne, haben das Spiel Südarika gegen Sri Lanka live und für wenig Geld angeschaut (bzw. einen Teil davon angeschaut – das gesamte Spiel dauert ja fünf Tage) und ich habe viel Wichtiges gelernt:
– obwohl es beim Cricket einen Pitch gibt, gehört der Pitcher zum American Football
– Cricket ist wohl eines der wenigen Spiele, bei dem ein Spieler während des Spiels Autogramme verteilen kann
– das Aufregendste am Cricket ist das Bier und die Unterhaltung nebenher.
Naja, wird wohl nicht mein Sport werden – obwohl mir die weißen Hüte gut gefallen und ich meinen auch gleich eingeweiht habe.

Endlich in der eigenen Wohnung!






Als wir am Montagmorgen unsere Sachen gepackt haben, ist uns zum ersten Mal so richtig aufgefallen, wie viel Zeug sich in zwei Wochen angesammelt hat. Vor allem Putz- und Nahrungsmittelvorräte haben rapide zugenommen. So hatten wir viele Tüten zu packen. Richtig flott war der Umzug dann aber doch, nachdem die Schlüsselübergabe nur um 1,5 Stunden verspätet stattgefunden hat, und wir sind glücklich im neuen, ungewohnt ruhigen Heim gelandet. Wir haben eine hübsche, kakerlakenfreie Küchenzeile mit einem sauberen Kühlschrank, ein Wohnzimmer mit zwei Sofas, ein kleines Schlafzimmer mit zwei Betten und ein abschließbares Bad mit funktionierender Toilettenspülung. Sogar einen Fernseher gibt es hier! Und Steckdosen soviele das Herz begehrt. (Die einzige Steckdose in unserem alten Zimmer in der Students Lodge unter je zwei Computern, Handys, Kameras und Föhns aufzuteilen war manchmal nämlich ganz schön knifflig.)
Im gleichen Haus unter uns wohnt noch die gesamte Familie unseres Vermieters, ganz nette und herzliche Leute und vor allem die 3-jährige quietschfidele Deborah hat gleich unser Herz erobert.
Leider haben wir hier noch kein Internet; aber man kümmert sich drum – soll heißen: es dauert wohl noch ein Weilchen. Solange pendeln wir eben ab und zu über die Straße rüber zur Students Lodge, um da das Internet zu nutzen. Das ist zwar etwas umständlich, weil wir nach Dunkelheit nicht mehr raus wollen und wir auch keinen Schlüssel mehr zur Wohnungstür haben, aber das bleibt dennoch wohl die beste Lösung.
Zur Feier unseres Umzugs gab es trotz einer leichten Erkältung, die wir uns wohl beim Neujahrskonzert zugezogen haben, Spaghetti, Wein und leckere Mango.
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Sonntag, 1. Januar 2012

1. Januar 2012, Ausflug nach Hout Bay












Nach einem eher gemütlichen Start in den Tag (heute Morgen war es tatsächlich richtig ruhig im Haus) ging es heute nach Hout Bay, einem kleinen Fischerörtchen, wo wir eine wunderbar erfrischende Bootstour zu einer Seehundenkolonie gemacht haben. Da ich am oberen Deck alleine mit dem Leiter der Tour dem Wind standgehalten habe, bin ich leicht in ein Gespräch mit ihm gekommen. Er hatte offensichtlich Freude daran, mir etwas zu „seinen“ Tieren zu erzählt. Dann haben wir auch noch über seine Arbeit als Tourguide, Medizin und natürlich über das schöne Südafrika gesprochen. Das war eine nette Erfahrung und anschließend haben wir auch den Tipp bekommen, dass man im „Fish on the Rocks“ den besten frischen Fisch essen kann. Uns wurde geraten wegen der zwielichtigen Lage mit dem Auto hinzufahren (obwohl nur einige Meter vom Hafen entfernt) und auch das Innere des Schnellimbiss sah nicht besonders einladend aus. Aber der Fisch war tatsächlich fantastisch! Hiermit gehen Grüße an alle, die heute Kaviar zum Neujahrsfrühstück hatten – mein Fish’n’Chips muss sich da nicht verstecken.
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Happy New Year


Am letzten Tag im Jahr 2011 haben Sabrina und ich beschlossen, mal ganz touristisch die City Sightseeing Bustour zu machen. Das war vor allem einfach furchtbar heiß. Alleine das Schlangestehen am Ticketverkauf war schweißtreibend. Dann sind wir mit dem Bus durch Kapstadt gekurvt und haben die Informationen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten per Kopfhörer abgehört. Beim fünfeckigen Stadtschloss „Castle of Good Hope“ haben wir dann einen Zwischenstopp eingelegt. Wir konnten zusehen, wie man eine Minikanone (ging mir wirklich nur bis zum Knie) abfeuert hat und damit einen Haufen Dosen umgeworfen wurde und danach haben wir an der überfüllten englischen Führung teilgenommen. Dort wurden uns die wichtigsten Gebäudebereiche wie Folterkammer, Munitionslager, und Gefängniszellen vorgestellt; mein persönlicher Höhepunkt war aber die Ausstellung zu Afrikanischer Musik, die mit tollen Originalaufnahmen aus den 30er Jahren von fast allen afrikanischen Ländern überraschte. Dort habe ich auch gelernt, dass die Trommel eher von nordafrikanischer Tradition ist. In Südafrika spielen bestimmte Flöten, Harfen und vor allem Gesang und Tanz eine viel wichtigere Rolle.
Abends waren wir dann auf dem Kirstenbosch-Gelände, einem riesigen botanischen Garten unterhalb des Table Mountain, wo wir das bekannte Neujahrskonzert gehört haben. Es haben drei verschiedene Bands gespielt, vorwiegend Rock und Funk, und die waren großartig! Und die Kulisse war einfach atemberaubend. Inmitten den Grünen, mit Blick auf Table Mountain, mit Aussicht über Kapstadt und über uns der Südhimmel (Orion steht auf dem Kopf) - einfach unglaublich schön! Für das Konzert ist es üblich, seine Picknicksachen mitzubringen und es sich auf der Wiese gemütlich zu machen. So war das Publikum auch sehr gemischt, von Familien mit Kindern, über Gruppen Jungendlicher bis hin zu älteren Erwachsenen. Wir hatten Lammfleisch dabei und einen leckeren südafrikanischen Wein, der so gut war, dass ich an dieser Stelle Sabrina zitieren möchte, die abends freudestrahlend verkündet hat: „Es ist erst halb zehn, wir haben noch genug Zeit wieder nüchtern zu werden.“ Um Mitternacht gab es einen großen Countdown und dann ein vielstimmiges „Should auld acquaintance be forgot“. Danach haben alle fünftausend Gäste ganz brav ihre Sachen gepackt und sind im großen Strom durch die Stadt nach Hause gefahren. So waren wir zum deutschen Mitternachtsanstoßen schon wieder zu Hause.
Ich freue mich darauf, mit all euch Lieben in ein neues Jahr zu starten und wünsche euch allen ein glückliches, gesundes und fröhliches neues Jahr!
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